Viele Flugreisende kennen es. Kurz nach dem Start oder vor der Landung im Urlaubsziel macht sich ein unangenehmes Pochen in den Ohren breit. Die Schmerzen können im Ernstfall auch noch Stunden nach dem Flug anhalten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Ohrenschmerzen entstehen können und wie Sie mit einigen einfachen Tipps und Tricks das Schlimmste vermeiden können. So bleibt Ihre Flugreise hoffentlich von dem unangenehmen Knacken und dem Druckgefühl verschont.
Steigender Ohrendruck bei Start und Landung
Das Phänomen hängt in der Regel mit dem Druckunterschied in der Flugzeugkabine und außerhalb derselben während des Fluges zusammen. Dieses Verhältnis verändert sich je nach Flughöhe.
Druckabfall nach Start
Gewinnt das Flugzeug an Höhe, wird die Luft immer dünner – der Umgebungsdruck nimmt ab. Schon ab 5.500 Metern Höhe hat sich der Außendruck halbiert. Durch das selbstständige Öffnen der Eustachischen Röhre sorgt der Körper ganz von selbst für den nötigen Druckausgleich. Denn die auch Ohrtrompete oder Tuba Auditiva genannte Eustachische Röhre verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum und belüftet es. So entsteht kurz nach dem Start meist kein Ohrendruck. Sollte der Druckausgleich beim Start nicht gelingen, wölbt sich das Trommelfell nach außen, was ein unangenehmes Gefühl im Ohr hervorrufen kann.
Druckanstieg vor Landung
Anders ist das beim Landen. Durch den nun steigenden Umgebungsdruck und denn rapide steigenden Druck in der Kabine ist ein erneuter Druckausgleich notwendig. Umso stärker ist das beim steilen Sinkflug auf den Zielflughafen der Fall, etwa in der Nähe von Gebirgen. Findet der Druckausgleich nicht statt, entsteht ein Unterdruck. Das Trommelfell wölbt sich dann innen, was sehr schmerzhaft sein kann.
Tipps gegen die Schmerzen
Auch wenn Ohrenschmerzen beim Fliegen nicht generell ausgeschlossen werden können, gibt es einige hilfreiche Tipps, die schnell und unkompliziert umzusetzen sind:
- Stellen Sie schon vor dem Betreten des Flugzeugs sicher, dass Sie die nötigen Hilfsmaterialien dabeihaben: Kaugummi oder Bonbons, ausreichend zu Trinken für Babys und eventuell ein geeignetes Nasenspray.
- Kauen Sie langsam einen Kaugummi oder lutschen Sie ein Bonbon – durch die Bewegungen des Kiefers kann es zu einem befreienden Druckausgleich kommen. Essen und Trinken hat einen ähnlichen Effekt. Achten Sie dabei darauf, lange zu kauen und bewusst zu schlucken. Ein gutes Essen an Bord kann nicht nur schmecken, sondern die Schmerzen ganz von alleine vertreiben.
- Sollten Sie mit Babys oder Kleinkindern reisen, kann das Stillen zum gewünschten Resultat führen. Ist das nicht möglich, nehmen Sie ausreichend Getränke für Ihr Baby und Kleinkind mit! Auch das Saugen am Schnuller kann beim Druckausgleich helfen. Mehr Infos zum Fliegen mit Babys und Kleinkindern finden Sie in diesem FairPlane-Artikel.
- Öffnen und schließen Sie den Mund immer wieder langsam. Falls möglich gähnen Sie!
- Bewegen Sie den Unterkiefer hin- und her oder im Kreis. Schlucken Sie dazwischen immer wieder!
- Die meisten kennen die Methode aber nicht ihren Namen: beim Valsalva Manöver hält man sich die Nase zu, presst die Lippen zusammen und spannt die Atemmuskulatur fest an. Das führt zur Öffnung der Eustachischen Röhre und hilft beim Druckausgleich.
- Sollten Sie erkältet sein, kann Ihnen ein Nasenspray die nötige Abhilfe verschaffen. Das Medikament befördert das Abschwellen der Eustachischen Röhre und belüftet somit das Mittelohr. So gelingt der Druckausgleich im Handumdrehen. Achten Sie darauf, dass ein Nasenspray einige Zeit brauchen kann, um seine volle Wirkung zu entfalten. Erkundigen Sie sich deshalb beim Bordpersonal, wann der Landeanflug in etwa beginnen wird und nehmen Sie das Nasenspray schon präventiv einige Zeit vorher ein. Sollten Sie keinen entsprechenden Spray dabeihaben, fragen Sie am besten ebenfalls beim Bordpersonal nach. Manchmal gibt es eine kleine Bordapotheke, die den rettenden Spray beherbergt.
Holen Sie sich bis zu 600 €* Entschädigung
Schnell, einfach und ohne Risiko zur Entschädigung. *abzgl. Erfolgsprovision
Ohrenschmerzen nach dem Flug?
Insbesondere bei Flugreisenden mit Erkältung oder Mittelohrentzündung kann es sein, dass die Ohrtrompete angeschwollen ist. Dadurch kann der Druck nicht mehr ausgeglichen werden, da keine Luft mehr ins Mittelohr gelangen kann. Das Trommelfell wölbt sich nach innen.
Das kann in seltenen Fällen zu einem sogenannten Barotrauma führen, bei dem Trommelfell und Mittelohr verletzt werden. Im Extremfall kann das Trommelfell sogar platzen. Halten die Ohrenschmerzen nach dem Flug mehrere Tage an, sollte man daher spätestens dann schnellstmöglich zum HNO-Arzt gehen und zu abschwellenden Nasensprays und Schmerzmitteln greifen. Babys und Kleinkinder sind hier besonders empfindlich. Bei ihnen sollten Erkältungen daher vor dem Flug auskuriert werden.
Nutzen Sie also die nächste Flugverspätung, um sich in der Flughafenapotheke noch ein abschwellendes Nasenspray zu besorgen. So müssen Sie sich nach der Landung weder mit Ohrverletzungen noch mit der eventuell anfallenden Entschädigung herumschlagen – denn das übernimmt FairPlane gerne für Sie.
FairPlane wünscht Ihnen eine angenehme Reise!
Häufige FragenMeistens entsteht der schmerzhafte Ohrendruck durch den steigenden Druck im Rahmen der Landung. Bei manchen Menschen gelingt der Druckausgleich dann wegen einer angeschwollenen Eustachischen Röhre nicht mehr, was schmerzhafte Folgen haben kann.Kaufen Sie vorab einen Spray für die Nase und achten Sie darauf, immer ein Getränk oder einen Kaugummi bei der Hand zu haben. Verstauen Sie Getränke, Kaugummis und Bonbons nicht im Handgepäcksfach, sondern halten Sie sie griffbereit.Während dem Flug fördert intensives Schlucken und Gähnen den Druckausgleich. Kauen Sie deswegen einen Kaugummi und essen oder trinken Sie etwas. Wenden Sie auch die Valsalva Methode an. Dabei hält man sich die Nase zu und versucht gleichzeitig durch sie auszuatmen. Auch das Bewegen des Kiefers kann helfen, das schmerzhafte Gefühl loszuwerden. Sollte das alles nicht zum Erfolg führen, wenden Sie einen medizinischen Spray für die Nase an.Mit einer Mittelohrentzündung sollte man nicht fliegen. Das gilt besonders für Kinder. Gerade aus Urlaub am Strand oder am Pool nimmt man sich schnell Entzündungen des Nasen-Rachen- Raums mit. Kann die Eustachische Röhre dadurch den Ohrendruck nicht ausgleichen, kann es zu Ohrenschmerzen oder einem Barotrauma kommen, bei dem sogar das Trommelfell reißen kann. Gehen Sie vor dem Flug bei Ohrenschmerzen also lieber zum Arzt.Grund für ein Barotrauma sind zu starke oder zu schnelle Veränderungen des Umgebungsdrucks in der Kabine. Es kann zu starkem Schmerz, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl führen. Und kann vor allem bei Start und Landung auftreten.Betroffene müssen nicht in Panik verfallen. Bei einem leichten Barotrauma der Ohren durch Flugreisen klingen die Symptome spätestens innerhalb weniger Stunden von selbst ab. Abschwellende Nasensprays können Linderung verschaffen. Sollten die Symptome mehrere Tage anhalten oder der Schmerz besonders intensiv sein, sollte aber ein HNO-Arzt konsultiert werden.
Holen Sie sich bis zu 600 €* Entschädigung
Schnell, einfach und ohne Risiko zur Entschädigung. *abzgl. Erfolgsprovision